In Frankreich hat ein mit großer Spannung verfolgter Prozess begonnen. Ein Mann soll seine Ehefrau über Jahre hinweg betäubt haben, damit andere Männer sie vergewaltigen können. Jetzt hat die Frau zum ersten Mal darüber gesprochen.

In einem aufsehenerregenden Prozess in Frankreich hat erstmals eine 72-Jährige ausgesagt, deren Ehemann sie über Jahre hinweg mit Schlafmitteln betäubt und fremden Männern zur Vergewaltigung angeboten hatte. „Die Polizisten, die den Computer von Herrn P. durchsucht haben, haben mir das Leben gerettet“, sagte Gisèle P. am Donnerstag vor dem Gericht in Avignon.

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Gisele P. zeigt sich erschüttert

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Die Frau hatte erst vor vier Jahren von den Verbrechen erfahren, als ihr Mann wegen eines anderen Vergehens ins Visier der Justiz geriet und Ermittler bei einer Hausdurchsuchung tausende Fotos und Videos der Vergewaltigungen auf seinem Computer fanden.

Für mich sind das Horrorszenen.

Gisele P.

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„Meine Welt ist zusammengebrochen, alles ist zusammengebrochen, was ich in 50 Jahren aufgebaut habe“, beschrieb Gisèle P. ihre Reaktion an jenem Tag im November 2020, an dem die Ermittler ihr erstmals Fotos der Vergewaltigungsszenen zeigten. „Ich liege reglos im Bett und werde vergewaltigt. Das sind barbarische Szenen“, sagte sie. „Für mich sind das Horrorszenen.“ Die Männer hätten sie behandelt „wie eine Stoffpuppe“.

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Prozess in Avignon
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Demonstranten halten Pyrotechnik während eines Protestes vor dem Gerichtsgebäude.© Christophe Simon/AFP/dpa

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