und weil wir schon dabei sind: Licht in lux

23.11.2023

Wenn wir uns angewöhnen, manches Mal die Wortentstehung nachzuschlagen, und auch die Wortweitung (unseres eigenen Sprachschatzes), dann betreten wir echte Menschheitsgeschichte, für unseren kleinen, aber alle anderen ebenfalls anrührenden und von ihnen befruchteten und sie wiederum befruchtenden, Bereich.) Für mein Erleben.. ist das ein herrliches KurzUnterMeisternWandeln; unsere Wortwebe, eines der herrlichen Gewebe, das uns durchperlt und zu Menschen im tiefsten Sinnen auch, laufend reift. Und vor allem wird so die Hingabe von uns Menschen an das Leben in so vielen mutig immer mit dem Gesamten und willewahr sich verbindenden Einzellebensläufen so schön erlebbar.

 

Etymologie

licht · Licht · lichten1 · Lichtung · belichten · Belichtung · lichterloh · Lichtblick · Lichtjahr
licht Adj. ‘hell, leuchtend, strahlend, klar, dünn, gelichtet, mit weiten Zwischenräumen’, ahd. (8. Jh.), asächs. lioht, mhd. lieht, mnd. mnl. licht, lecht, nl. licht, aengl. lēoht, līht, engl. light. Das mit Dentalsuffix gebildete Adjektiv gehört mit leuchten und Lohe1 (s. d.) sowie aind. rṓcatē ‘leuchtet, scheint, glänzt’, rōcaná- ‘hell, licht’, rōcíṣ- ‘Licht, Glanz’, griech. leukós (λευκός) ‘leuchtend, glänzend, weiß’ (s. leuko-, Levkoje), lýchnos (λύχνος) ‘Leuchte, Lampe’, lat. (mit monophthongischem ū aus ie. eu bzw. ou) lūx (Genitiv lūcis) ‘Licht’, lūcēre ‘hell sein, leuchten, strahlen, glänzen’, lūcus ‘Hain’, eigentlich ‘(Wald)lichtung’, lūmen ‘Licht, Leuchte’ (s. illuminieren), lūna ‘Mond’, eigentlich ‘die Leuchtende’, lūstrāre‘hell machen, beleuchten’, auch ‘reinigen, weihen’ (s. illuster, illustrieren), (mit ungeklärtem u) lucerna ‘Leuchte, Lampe’ (s. Luzerne), air. lōchet ‘Blitz’, lit. laũkas ‘mit einem weißen Fleck auf der Stirn, Feld, Acker, Land (Lichtung)’, aslaw. luča, russ. luč (луч) ‘Strahl’ zur Wurzel ie. *leuk- ‘leuchten, licht’. – Licht n.‘Helligkeit, heller Schein, Tageslicht, Beleuchtung, Kerze’, ahd. (8. Jh.), asächs. lioht, mhd. lieht, mnd. licht, lecht, mnl. licht, lecht, liecht, lucht, nl. licht, aengl. lēoht, engl. light ist eine Substantivierung des oben genannten Adjektivs oder eine got. liuhaþ ‘Licht’ entsprechende Bildung mit Dentalsuffix zur Wurzel. Licht bezeichnet zunächst Helligkeit und Glanz, die von einem Gegenstand ausstrahlen, dann auch die ‘brennende, Licht gebende Kerze’ (15. Jh.). lichten1 Vb. ‘hell machen, erhellen, (einen Wald) von (unnötigen) Bäumen befreien, ausholzen’, reflexiv ‘heller werden, sich aufhellen, klarer, verständlicher werden’, Bildung (17. Jh.) zum Adjektiv licht, unabhängig von älterem mhd. liehten ‘hell werden, sein, leuchten, tagen’; dazu Lichtung f. ‘ausgeholzte oder baumlose Stelle im Wald’ (18. Jh.). belichten Vb. ‘dem Licht aussetzen’ (15. Jh.), in der Fotografie ‘Licht auf ein lichtempfindliches Material kurz einwirken lassen’ (19. Jh., für älteres fachsprachliches exponieren); Belichtung f.‘ Beleuchtung’ (16. Jh.), ‘Lichteinwirkung auf fotografisches Material’ (20. Jh.). lichterloh Adv.  ‘mit heller Flamme’ (16. Jh.), zusammengebildet aus dem adverbialen Genitiv frühnhd. li(e)chter Loh, Lohe (s. Lohe1); adjektivische Verwendung (18. Jh.) bleibt selten. Lichtblick m. ‘kurzes Leuchten der Sonne’, übertragen ‘lichter Augenblick, Hoffnungsschimmer’; vgl. mhd. liehtblic ‘Blitz’. Lichtjahr n. in der Astronomie Maßeinheit für eine Strecke, die das Licht in einem Jahr zurücklegt (19. Jh.).
Oder unter: Licht  https://www.dwds.de/wb/Licht
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Licht, das

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GrammatikSubstantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Licht(e)s · Nominativ Plural: Lichter
Nebenform dichterischLicht · Substantiv · Nominativ Plural: Lichte
Aussprache [lɪçt]
Wortbildung mit ›Licht‹ als Erstglied: Lichtablenkung ·  mit ›Licht‹ als Letztglied: Abblendlicht ·  mit ›Licht‹ als Binnenglied: Freilichtaufführung
Mehrwortausdrücke alle Lichter gehen aus · ans Licht kommen · auf grünes Licht warten
eWDG und ZDL

Bedeutungen

1.
mit dem Auge wahrnehmbare Helligkeit, Strahlung, die durch elektromagnetische Schwingungen hervorgerufen wird
Grammatik: nur im Singular
a)
Beispiele:
das Licht der Sonne, des Mondes, der Sterne
das Licht einer Lampe, Kerze
Licht und Schatten

α)
bildlich
Beispiele:
jmdm., sich [Dativ] selbst im Licht stehen (= jmdm., sich selbst hinderlich sein und schaden)
umgangssprachlichjmdm. aus dem Licht gehen (= beiseite treten, um nicht zwischen jmdm. und einer Lichtquelle zu stehen)
umgangssprachlichjmdm. im Licht stehen (= zwischen jmdm. und einer Lichtquelle stehen und ihm dadurch die Sicht verdunkeln)
sprichwörtlichwo viel Licht ist, ist auch viel Schatten (= wo sich viel Positives findet, gibt es auch Negatives)
β)
rotes, gelbes, grünes LichtVerkehrssignale an einer Straßenkreuzung
Beispiele:
bei grünem Licht die Straße überqueren
die Verkehrsampel zeigt grünes Licht
umgangssprachlich, bildlich grünes Licht gebenHandlungsfreiheit geben
Beispiel:
die Wissenschaftler erhielten grünes Licht für ihr neues Forschungsprogramm
γ)
gehoben Sinnbild des Leuchtenden, der strahlenden Helligkeit
Beispiele:
das Licht der Wahrheit in die Finsternis tragen
Religiondas Licht der Welt (= Jesus Christus)
Wenn in dieser Zeitspanne der Menschheit […] auch die Finsternis über das Licht triumphierte [KasackStadt550]
δ)
übertragen Klarheit
Beispiele:
dadurch fällt Licht in diese Angelegenheit (= dadurch wird diese Angelegenheit geklärt)
Licht in eine Angelegenheit bringen (= eine Angelegenheit aufklären)
etw. wirft Licht auf etw.(= etw. trägt zur Klärung von etw. bei)
ε)
bestimmte Sicht, Einschätzung
Grammatik: mit bestimmten Adjektiven
Beispiele:
etw. im guten, besten, rosigen Licht sehen (= etw. von der besten Seite sehen)
etw. im rechten, (un)günstigen Licht darstellen, zeigen
etw., jmd. erscheint in einem ganz neuen, anderen, in einem schlechten Licht (= etw., jmd. wird ganz neu, anders, schlecht beurteilt)

b)
Tageslicht
Grammatik: nicht mit unbestimmtem Artikel
Beispiele:
Licht fällt durch das Fenster
ein Atelier mit gutem Licht
das Neonlicht täuscht, bei Licht sieht der Stoff ganz anders aus
Der Krankensaal […] bekam sein Licht zur Rechten vom Fenster [A. ZweigGrischa133]
α)
bildlich
Beispiele:
jmd., jmds. Tat scheut das Licht (des Tages) (= jmd., jmds. zweifelhafte, dunkle Tat will im Verborgenen bleiben)
gehobendas Licht der Welt erblicken (= geboren werden)
etw. ans Licht bringen (= etw. aufklären, etw. vor die Öffentlichkeit bringen)
β)
bildlich bei Licht besehen, betrachtet (= genau genommen)
Beispiel:
[…] bei Lichte besehen sei doch jeder Geschäftsmann ein Gauner […] [Th. MannBuddenbrooks1,324]
γ)
bildlich etw. kommt, tritt ans Licht (= etw. klärt sich auf, kommt vor die Öffentlichkeit)
Beispiele:
alles kommt ans Licht der Sonne
[…] ein […] Mord kommt ans Licht […] [L. Frank2,320]
c)
künstliche, meist elektrische Beleuchtung
Grammatik: nicht mit unbestimmtem Artikel
Beispiele:
das Licht einschalten
umgangssprachlichdas Licht anknipsen, anschalten
umgangssprachlichLicht (an)machen

umgangssprachlich elektrische Beleuchtungsanlage
Beispiele:
es gab im Haus noch kein (elektrisches) Licht
Licht und Gas legen lassen
2.
Lichtquelle
a)
Kerze
Grammatik: Plural ‘Lichter’
dichterischGrammatik: Plural ‘Lichte’
Beispiele:
ein Licht brennt (nieder, ab), flackert, knistert, tropft, verlöscht, verglimmt
das brennende Licht ausblasen
Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen [Weihnachtslied]

Allüberall auf den Tannenspitzen / Sah ich goldene Lichtlein sitzen [StormKnecht Rupr.]
übertragen
Beispiele:
umgangssprachlichjmdm. ein Licht aufstecken (= jmdn. aufklären)
saloppjmdm. geht ein Licht auf (= jmd. versteht endlich, jmdm. wird etw. klar)
umgangssprachlichjmd. ist kein (großes) Licht (= jmd. ist nicht sehr intelligent)
umgangssprachlichsein Licht leuchten lassen (= seine Kenntnisse, Verdienste bewusst zur Geltung bringen)
umgangssprachlichsein Licht unter den Scheffel stellen (= seine Kenntnisse, Verdienste verbergen)
b)
etw., das weithin leuchtet, strahlt
Grammatik: Plural ‘Lichter’, meist im Plural
Beispiele:
Lichter blitzen in der Ferne auf
nachts sah man im Tal die Lichter der Großstadt
auf der Insel, dem Leuchtturm blinkt ein Licht
dort unten liegt schon der Bahnhof Moirey mit spärlichen Lichtern [A. ZweigErziehung250]
gehobenQuellende, schwellende Nacht, / Voll von Lichtern und Sternen [HebbelI 6,143]
gehobenein hell erleuchteter Passagierdampfer […] glitt am Horizont dahin, und wir sahen seinen funkelnden Lichtern nach [H. W. RichterSpuren170]
α)
Verkehrswesen Lampe, die nachts Standort und Bewegungsrichtung von Wasserfahrzeugen und Luftfahrzeugen kennzeichnet
Beispiele:
das Schiff, Flugzeug muss nachts Lichter führen
bildlichder Maler hat hier und da besondere Lichter aufgesetzt (= hat hier und da die hellsten Stellen durch entsprechend helle Farbtupfen oder besondere Maltechnik herausgeholt)
β)
übertragen die Lichter setzen (= etw. hervorheben, akzentuieren, Akzente setzen), einer Sache die Lichteraufsetzen
Beispiel:
bei einem Schauspiel, einem Musikstück die Lichter setzen
3.
Jägersprache Augen des Haarwildes, Schalenwildes
Grammatik: Plural ‘Lichter’
Beispiele:
die Lichter eines Rehs, Hirsches
helle, grünlich schimmernde Lichter eines Luchses
als du […] den Rehbock trafst, / so daß er klagend seine Lichter schloß [G. Hauptm.Schluck u. JauI]
4.
salopp, scherzhaft herabhängender Nasenschleim (einer Kindernase)
Grammatik: Plural ‘Lichter’
Beispiele:
Der kleine Martin krabbelte ihr auf den Schoß, lange Lichter unter den Nasenlöchern und rücksichtslos schreiend[ScharrerHirt149]
Der Junge zog ein kräftiges Licht hoch [TucholskyRheinsberg308]

letzte Änderung:

Zum Originalartikel des WDG gelangen Sie hier.

Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A1.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie …..

Bedeutungsverwandte Ausdrücke


Lampe · Licht  ●  Latüchteugs., norddeutsch · Leuchtefachspr.

Typische Verbindungen zu ›Licht‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Licht‹.

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Lohe1 · lohen
Lohe1 f. ‘lodernde Flamme’, mhd. lohe, mnd. lō(he), daneben (mit grammatischem Wechsel von h und g) anord. logi, schwed. låga, mit Ablaut ahd. loug (um 800), mhd. louc, asächs. lōgna, aengl. līeg, anord. leygr stellen sich zu der unter licht (s. d.) angegebenen Wurzel ie. *leuk- ‘leuchten, licht’. – lohen Vb. ‘flammen, lodern’, ahd. lohen (11. Jh.), mhd. lohen.
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lodern · Lode · Sommerlatte
lodernVb. ‘mit heller, großer Flamme brennen, emporflammen’, frühnhd. (md.) ludern ‘emporflammen’ (15. Jh.), lodern (16. Jh.), eigentlich wohl ‘emporwachsen’ (vgl. westfäl. lodern ‘üppig wachsen, wuchern’, in der Bedeutung ‘emporflammen’ durch Lohe ‘Flamme’ beeinflußt?). Verwandt mitnhd. (nd.) Lodef.mnd. lōde, (hd.) Lote ‘Schößling, Jungtrieb, Zweig’, älter in ahd. sumarlota, -lata (um 800), mhd. sumerlate, -latte, asächs.sumarloda, mnd.somer-, sommerlade, nhd. Sommerlattef.‘Sommertrieb’. Zu ahd. liotan ‘hervorsprießen, wachsen’ (9. Jh.; vgl. irliotan, 8. Jh.), so daß Anschluß an die unter Leute (s. d.) angeführte Wurzel ie. *leudh- ‘emporwachsen, hochkommen’ möglich ist.
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