Haben Sie gewußt, daß man, mit etwas Glück, in Österreich Obstbaum-Pate werden kann, bei Arche Noah… ?

08.07.2021

Obstbaumpatenschaft

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Übernehmen Sie die Patenschaft für eine gefährdete Obstsorte!

Damit die Vielfalt auch in Zukunft wachsen kann.

ALLE VERGEBEN

DERZEIT GIBT ES LEIDER KEINE FREIEN OBSTBÄUME FÜR PATENSCHAFTEN!

Sind Sie die neue Patin, der neue Pate für Krampusapfel Mayer oder Spitzapfel Mirli?

Seit über 20 Jahren forscht ARCHE NOAH nach seltenen und gefährdeten Obstsorten in Österreich. Jahr für Jahr finden wir lokale Sorten – meist sehr alte Bäume – die vom Aussterben bedroht sind. Um sie zu retten, veredeln und pflanzen wir junge Bäume dieser extrem seltenen Sorten aus. Nun suchen wir Menschen, die eine Patenschaft für diese Obstbäume übernehmen. Nur so können diese Obstsorten erhalten werden!

Wenn Sie Fragen zu den bestehenden Obstbaumpatenschaften haben richten Sie diese bitte an: obstbaumpatenschaft@arche-noah.at

Jeder gepflanzte Baum eine Sortenrettung

Für rund 300 extrem seltene Obstsorten besteht derzeit akuter Handlungsbedarf, da die Mutterbäume kurz vor dem Absterben stehen. Von diesen Sorten wollen wir junge Bäume auf verschiedenen Sortenerhaltungswiesen auspflanzen. Denn eine Obstsorte kann nur als Baum überleben. Eine Langzeitlagerung von Samen oder Edelreisern ist schlichtweg nicht möglich!

Krampusapfel Mayer

Auf der Streuobstwiese der Familie Mayer im Wienerwald fanden wir diesen wunderschönen, roten Apfel. Von den Besitzern wird er „Krampusapfel“ genannt, da er genau Anfang Dezember reif ist und früher ins Nikolaussackerl gelegt wurde. Bislang wurde kein zweiter Baum dieser Sorte gefunden.

Obstpatenurkunde

Das bekommen Sie als Patin oder Pate:

  • eine Urkunde
  • eine Beschreibung der Obstsorte
  • einen Lageplan der Obstwiese
  • kostenlose Teilnahme an einem eintägigen Obstbaumschnitt- oder Veredelungskurs!

Sortenerhaltungswiesen

Die Sortenerhaltungswiesen von ARCHE NOAH sind auf mehrere Standorte in Niederösterreich verteilt. Dadurch verringert sich das Risiko, dass eine Sorte zum Beispiel durch ein Unwetter oder einen Krankheitsausbruch verloren geht.

In den nächsten Jahren werden wir noch weitere Patenschaftswiesen an unterschiedlichen Orten anlegen. Das Ziel ist, von jeder gefährdeten Sorte fünf Bäume auf verschiedenen Wiesen auszupflanzen.

Sortenerhaltungswiese im Schaugarten

Sortenerhaltungswiese Kronberg – Weinviertel

Sortenerhaltungswiese Jaidhof – Waldviertel

Sortenerhaltungswiese Spital – Waldviertel

Sortenerhaltungswiese Untermoos – Tulln

Sortenerhaltungswiese Mank – Mostviertel

Pflaumensammlung Mostlandhof – Mostviertel

Sortenerhaltungswiese Atzling – Mostviertel

Schwarzer Borsdorfer Haase

Der „Schwarze Borsdorfer“ galt bis vor kurzem als eine ausgestorbene Sorte. Bei einer unserer Obstsortensuchen haben wir nun vermutlich einen uralten, fast abgestorbenen Baum dieser Sorte gefunden. Noch in diesem Winter werden wir junge Bäume veredeln, bevor der Altbaum abstirbt.

Raritäten selbst pflanzen

Gefährdete Sorten sollen nicht nur auf den ARCHE NOAH Erhaltungswiesen wachsen, sondern auch in vielen Gärten und auf Streuobstwiesen. Aus pflanzenschutzrechtlichen Gründen dürfen wir aber nur Bäume für die Weitergabe produzieren lassen, wenn sichergestellt ist, dass die Mutterbäume gesund sind. Zu leicht können problematische Krankheiten sonst weit verbreitet werden.

Auf Grund der gesetzlichen Lage können wir derzeit leider noch keine Bäume unserer seltenen und unbekannten Sorten in den Verkauf bringen. Auch können wir zu vielen Sorten noch keine genauen Beschreibungen erstellen, da wir normalerweise mindestens 7 Jahre warten müssen bis unsere Hochstämme erstmals Früchte tragen. Erst danach können wir die Sorten nochmals verifizieren und gesicherte Beschreibungen der Eigenschaften erstellen.

Eine Möglichkeit unsere erhaltenswerten Sorten dennoch auch über private ErhalterInnen weiter abzusichern ist unser Sortenbegleiterprogramm.

Suchen, Finden, Retten

Der ARCHE NOAH Obstexperte Bernd Kajtna berichtet von der Suche nach gefährdeten lokalen Obstsorten:

Bernd Obstsuche „Ein sehr gutes Beispiel für die Obstvielfalt ist Prigglitz in der Buckligen Welt – eine kleine Gemeinde mit sehr vielen alten Obstbäumen. In einem Obstgarten haben wir genau 500 Bäume gezählt. Damit hat dieser Garten mehr Obstbäume als der Ort Einwohner. Seit acht Jahren besuchen wir Prigglitz immer wieder, versuchen die verschiedenen Obstsorten zu bestimmen und seltene Sorten zu vermehren.

Ein Apfel ist uns besonders aufgefallen: Er ist im Herbst leuchtend rot gefärbt, hat auffallend helle Punkte und eine sehr fettige Schale. Die Sorte hat keinen Namen, aber Kinder des örtlichen Kindergartens haben den Apfel ‚Prigglitzer Abendrot‘ getauft. Auch von der extrem selten Sorten ‚Königin Olga‘ oder ‚Rote Walze‘ haben wir in Prigglitz mehrere Bäume gefunden.

Eine weitere Fundgrube für seltene Sorten ist der Wienerwald. Dort haben wir den ‚Okabena‘ nachgewiesen, ein Apfel mit intensivem Duft und einem angenehmen Rosenapfelaroma. Von dieser Sorte gibt es vielleicht nur fünf oder sechs Bäume. Sie ist akut vom Aussterben bedroht.“

Ja, ich möchte die Suche nach gefährdeten Sorten unterstützen und werde Obstbaumpatin/Obstbaumpate!

Obstbaumschnitt

Damit Obstbäume eine langlebige, tragfähige Krone entwickeln, müssen sie regelmäßig geschnitten werden. Das Expertenwissen dazu vermitteln wir in eigenen Kursen.

Als Obstpatin/Obstpate können sie gratis an einem Schnitt- oder einem Veredelungskurs teilnehmen.

Von bedrohten Sorten existiert oft nur ein Baum

In Österreich gibt es geschätzte 2.000 Apfelsorten. Allerdings sind nur rund 800 Sorten davon bekannt. Der große unbekannte Rest sind sogenannte „Zufalls-Sämlinge“: aus Kernen gewachsene Bäume die nicht wie üblich eher saure und herbe Früchte tragen, sondern schmackhaftes Obst.Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts vermehrten Obstkundige diese guten Sämlinge durch Veredelung weiter – eine neue Sorte war entstanden, die oft nur in einem Dorf verbreitet war.

Solche Lokalsorten finden wir noch heute auf Streuobstwiesen. Oft existiert nur mehr ein Baum dieser genetisch und ökologisch wertvollen Typen, und der ist meist alt und steht kurz vor dem Absterben. Die letzten Reste dieser noch unentdeckten Obstvielfalt drohen für immer aus der Landschaft zu verschwinden.

In der modernen Apfelzüchtung werden vor allem eine Handvoll moderner Sorten verwendet, die ihre Krankheitsanfälligkeit über Generationen weiter vererbt haben. Da es nur wenige Elternsorten gibt, sind alle Handelssorten eng miteinander verwandt. Die genetische Basis der Kulturpflanze Apfel wird dabei immer enger. Das gilt auch für andere Obstsorten wie Birne, Kirsche und Zwetschke. Noch werden in der Züchtung kaum alte Sorten verwendet. Einzelne Institute haben aber bereits erkannt, dass in den unbekannten Sorten wichtige Krankheitsresistenzen schlummern können.

Baumpflanzung

Obstsorten retten – Bäume pflanzen

Ja, ich unterstütze die Sortenvielfalt und ermögliche mit meiner Patenschaft die Pflanzung von Obstbäumen gefährdeter Sorten!

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Martin Engelmeier

KONTAKT

Martin Engelmeier
Obstsammlung & Obstpatenschaften
obstbaumpatenschaft@arche-noah.at

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