so. jetzt schreibe ich Servilität einmal gegen.. ich bin ja niemand so wie so

09.06.2021

Drosten befürchtet nachlassende Corona-Impfbereitschaft

Die Inzidenzen sind gesunken, der Alltag normalisiert sich: Werden sich über den Sommer dennoch große Teile der erwachsenen Bevölkerung impfen lassen? Virologe Christian Drosten hofft es zwar, hat aber Zweifel.

„COVID-Nails“: Sind Nagelveränderungen ein Anzeichen für eine überstandene COVID-Erkrankung?

  • Nach Schätzungen der WHO verlaufen rund 80 Prozent aller SARS-CoV-2-Infektionen milde.
  • Die meisten Erkrankten überstehen eine Infektion mit dem Coronavirus unbeschadet oder gar unbemerkt.
  • Ein britischer Epidemiologe weist darauf hin, dass sogenannte COVID-Nails auf eine unbemerkte Corona-Infektion deuten könnten.

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Seit Beginn der Pandemie wurden in Deutschland bisher nachweislich knapp 3,7 Mio. Corona-Infektionen registriert. Die tatsächliche Zahl der Ansteckungen dürfte allerdings höher liegen. Denn: Manche Menschen haben nie bemerkt, dass sie sich mit dem Erreger infiziert haben, weil sie keine Symptome zeigten.

COVID-Nails: Anzeichen für Corona-Infektion?

Der britische Epidemiologe Tim Spector glaubt nun, ein Merkmal am menschlichen Körper entdeckt zu haben, welches auf eine bisher nicht bemerkte Corona-Infektion hindeuten könnte.

Tim Spector ist Professor für genetische Epidemiologie am Kings College in London und einer der Experten, die hinter der App „Zoe Symptom Study“ stehen. Zweck der App ist, auftretende COVID-Symptome aufzuzeichnen, um epidemiologische Ergebnisse berechnen zu können.

Spector wies zuerst per Twitter auf das neuartige Symptom „COVID-Nails“ hin. „Sehen Ihre Nägel seltsam aus?“, schrieb er auf der Social Media Plattform. „COVID-Nails werden zunehmend erkannt, wenn sich die Nägel nach einer Infektion erholen, das Wachstum zurückkehrt und eine klare Linie hinterlässt. Sie können ohne Hautausschläge auftreten und erscheinen harmlos.“

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Menschen, die sich tatsächlich mit Corona angesteckt hatten, berichteten ihm daraufhin, die genannten Symptome auch an ihren Händen entdeckt zu haben. Es handelt sich dabei um Linien oder Rillen (auch Beau‘s Linien genannt), die sich Monate nach einer Infektion mit dem Coronavirus auf den Nägeln zeigen können.

COVID-Nails sind Störungen im Nagelwachstum

Es kommt vor, dass Nägel nicht glatt wachsen, sondern sich Verfärbungen, Dellen oder Rillen bilden. Wird der Begriff „COVID-Nails“ verwendet, sind Nägel mit Querrillen gemeint, die bei manch einem Erkrankten nach einer SARS-CoV-2 Infektion zu beobachten sind. Es wird in diesem Zusammenhang auch von „Post-Covid-Nails“, also Nach-Covid-Nägeln gesprochen.

„Das Symptom ist uns Dermatologen grundsätzlich vertraut“, sagt Dr. Uwe Kirschner aus Mainz. „Zu COVID-Nails im Speziellen gibt es einige Berichte in der Presse, allerdings ist mir keine wissenschaftliche Veröffentlichung dazu bekannt.“

„Gerade bei viralen Erkrankungen kann es im Nachgang immer wieder zu entsprechenden Störungen im Nagelwachstum mit Querrillen als Resultat kommen“, erklärt der Dermatologe. Während einer Belastung versucht der Körper mit seinen Ressourcen zu haushalten. Daher bremst er vorübergehend das Nagelwachstum und bildet eine dünnere Hornschicht. Ist die Erkrankung überstanden, kommt es zu einem Wachstumsschub.

Auf diese Weise entstehen die charakteristischen Querrillen, die sich aufgrund des langsamen Nagelwachstums in der Regel erst lange nach der Genesung zeigen.

Nur ein Antikörpertest kann Klarheit geben

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Können also unsere Fingernägel Auskunft darüber geben, ob wir schon mal Corona hatten? Hautarzt Dr. Kirschner meint dazu, dass Nagelveränderungen aufgrund einer Corona-Erkrankung nicht ganz abwegig, die sogenannten COVID-Nails jedoch kein eindeutiger Indikator für eine durchgemachte COVID-Erkrankung sind, da sie nur anzeigen, dass der Körper eine Zeit lang geschwächt war – gegebenenfalls auch im Zusammenhang mit einer Virusinfektion. „Wer genau wissen möchte, ob er an COVID erkrankt war, kann dies letztendlich nur durch einen Bluttest, der Antikörper nachweist, feststellen“, sagt der Experte.

Eine absolute Gewissheit über eine mögliche Corona-Infektion würden die Anzeichen an den Fingernägeln nicht geben, räumt auch Epidemiologe Spector ein. Es gebe durchaus auch andere Krankheiten, bei denen der Körper mit ähnlichen Symptomen reagiert.

Querrillen treten beispielsweise oft einige Zeit nach schweren Magen-Darm-Infekten, Grippe mit hohem Fieber, einer Chemotherapie oder Phasen extremen Stresses auf. Es wird auch von Diabetikern mit entsprechenden Rillen berichtet.

Längsrillen sind Veranlagung

Fälschlicherweise sieht man in Artikeln zum Thema COVID-Nails manchmal Fotos von Fingernägeln mit Längsrillen. Dies sollte man keinesfalls verwechseln, betont Dr. Uwe Kirschner:

„Bei Längsrillen handelt es sich um eine Veranlagung und nicht um die Folgeerscheinung einer Erkrankung.“ Die Nagelstruktur kann sich im Alter verändern und Rillen stärker werden. Wen die Längsrillen stören, kann sie im Rahmen der Maniküre wegpolieren.

Nur Geduld hilft bei COVID-Nails

Abhilfe gegen die unschönen Querrillen gibt es hingegen nicht. „Letztendlich kann man nichts anderes machen, als den Nägeln ausreichend Zeit zu geben, dass die Querrillen herauswachsen, klärt Dr. Kirschner auf. „In der Regel braucht es dafür etwa 6 Monate“.

Wachsen die Rillen nicht heraus oder werden sogar schlimmer, sollte man einen Arzt aufsuchen, denn dies zeigt an, dass der Körper dauerhaft gestresst oder erkrankt ist.

Über den Experten: Dr. Uwe Kirschner ist Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten, Phlebologe, Berufsdermatologe (ABD). Er ist niedergelassen in Mainz in eigner Praxis mit 5 Fachärzten.

Faktencheck: Können PCR-Tests den „Schwarzen Pilz“ übertragen?

  • In Indien infizierten sich Tausende COVID-19-Patienten und Genesene mit dem „Schwarzen Pilz“.
  • Auch In Brasilien wurden nun die ersten beiden Fälle gemeldet.
  • Beiträge im Internet behaupten nun, dass der Pilz durch PCR-Tests übertragen wird. Das steckt dahinter.

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In Indien verbreitet sich seit Mai 2021 neben SARS-CoV-2 noch ein weiterer gefährlicher Krankheitserreger: Zu Tausenden infizierten sich COVID-19-Patienten und Genesene mit dem sogenannten „Schwarzen Pilz“, die Infektion wird Mukormykose genannt. Der Erreger färbt das Gesichtsgewebe dabei binnen kürzester Zeit dunkel.

Der Pilz dringt beim Einatmen in die Nasennebenhöhlen ein. Er zerstört Gewebe, Knochen sowie Blutbahnen und dringt immer weiter in den Kopf vor. Wird die Krankheit nicht rechtzeitig behandelt, führt sie – laut der US-Seuchenkontrollbehörde CDC – in über 50 Prozent der Fälle zum Tod.

Verlässliche Infektionszahlen für Indien gibt es derzeit noch nicht. Verschiedene Medien berichten allerdings von rund 10.000 Fällen und Hunderten Verstorbenen. Auch in Brasilien wurden nun die ersten beiden Fälle gemeldet. Eine 42-jährige und eine 59-jährige Frau haben sich demnach mit dem Pilz angesteckt. Beide hatten COVID-19, sind aber inzwischen genesen.

Blog-Bilder zeigen keine aktuellen Fotos

In Beiträgen im Internet wird nun behauptet, die Pilz-Sporen würden beim Abstrich für den PCR-Test übertragen, mit dem eine SARS-CoV-2-Infektion ermittelt werden soll. Dazugestellt sind Fotos von Betroffenen.

„Die neue Pilzpandemie ist zu 99%iger Wahrscheinlichkeit eine PCR-Test-Pandemie, denn niemand weiß, wie die Stäbchen präpariert wurden“, heißt es zum Beispiel in einem Blog-Beitrag. Schon im Jahr 2015 habe eine Studie ergeben, dass Pilz-Sporen auf den PCR-Tests vorhanden seien. Aber ist dem wirklich so?

Die Blog-Bilder zeigen zwar das Mukormykose-Krankheitsbild, sie dokumentieren allerdings keine aktuellen Fälle in Indien. Die Fotos sind einem chinesischen Fachjournal über Hauterkrankungen entnommen, das im vergangenen August 2020 einen einzelnen Fall von Mukormykose beschrieb: Bei einem jungen Leukämie-Patienten trat die Pilz-Infektion als Begleiterkrankung auf.

Quote in Indien bereits vor Corona-Pandemie vergleichsweise hoch

Mukormykose wird durch verschiedene Schimmelpilze verursacht, die weltweit im Boden verbreitet sind, wo sie totes, organisches Material wie Laub zersetzen. Die Sporen werden vom Wind weitergetragen. „Atmen Menschen die Sporen ein oder gelangen diese in offene Wunden, kann dies zu Infektionen führen“, erklärt Oliver Cornely, Leiter des Europäischen Exzellenzzentrums für Invasive Pilzinfektionen an der Universitätsmedizin Köln gegenüber der Deutschen Presseagentur (dpa).

Lesen Sie auch: Alle aktuellen Informationen rund um die Corona-Pandemie in unserem Live-Blog

Die Erkrankung tritt jedoch – global betrachtet – sehr selten auf: In westlichen Ländern trifft sie, statistisch, einen von einer Million Menschen. In Indien aber war die Quote, wie im März 2019 veröffentlichte Daten zeigen, schon vor der Corona-Pandemie mit gut 140 Erkrankten pro einer Million Menschen vergleichsweise hoch.

Ein Hauptgrund dafür ist die Diabetesrate in Indien – eine der höchsten weltweit. Viele Patienten bekommen zudem nicht die richtigen Medikamente – oder werden gar nicht als Diabetiker diagnostiziert. Oliver Cornely erläutert: „Ein dauerhaft hoher Blutzuckerspiegel verändert die Schleimhautzellen in den Atemwegen ungünstig, so dass der Pilz dort andocken und zu wachsen beginnen kann.“

Pilz womöglich über Luftbefeuchter oder Sauerstofftanks übertragen

Auch Therapien mit Steroiden wie Kortison, bei COVID-19-Erkrankungen eingesetzt, können die Ausbreitung des Pilzes begünstigen. Denn das Medikament verringert die Immunabwehr. Eine ungünstige Verquickung dieser Faktoren hat wahrscheinlich dazu geführt, dass Indien gerade besonders von der Pilzinfektion betroffen ist.

So weist eine jüngst publizierte Studie nach, dass dort 94 Prozent der COVID-19-Patienten, die sich zusätzlich mit dem „Schwarzen Pilz“ infiziert haben, zuvor auch an Diabetes litten, so wie die 59-jährige Patientin aus Brasilien.

Einige indische Ärzte vermuten zudem, dass sich der Pilz in den Krankenhäusern über Luftbefeuchter oder Sauerstofftanks, die verunreinigtes Wasser enthielten, verstärkt übertragen hat. Dass die Pilzsporen – wie im Blog behauptet – über kontaminierte Abstrich-Stäbchen von Corona-Tests verbreitet würden, wird nirgends benannt.

Keine Belege für Übertragung bei PCR-Tests

Auch Oliver Cornely hält dies aus mehreren Gründen für höchst unwahrscheinlich: „Die Sporen werden ja mit jedem Atemzug aufgenommen. Da braucht es kein kontaminiertes Wattestäbchen, um sie zu streuen“, so der Experte. „Hinzu kommt: Die Infektionen treten in Indien überwiegend in den Nasennebenhöhlen auf. Da kommt man mit einem geraden Stäbchen nur sehr kompliziert hin. Es müsste schon ein spezialgebogenes, ja, hochintelligentes sein.“

Cornely erklärt gegenüber der dpa, er kenne auch keinen Fall, in dem die Übertragung dieses speziellen Pilzes durch Material wie Wattestäbchen nachgewiesen und beschrieben worden sei. Der Aufsatz von 2015, der im Blog zitiert wird, belegt den Zusammenhang ebenso wenig.

Tatsächlich, so ist dort zu lesen, wurden schon Spuren von Pilz-DNA in Test-Kits gefunden (der „schwarze Pilz“ wird nicht genannt). Jedoch fanden sich diese in den verschiedenen Reagenzien, den Nähr– und Nachweislösungen der Tests, und nicht auf dem Wattestäbchen, mit dem die Patienten intensiv in Berührung kommen. (ff/dpa)

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